It's not that we have assumptions, but our assumptions are having us.
David Bohm
Verantwortlich für die unterschiedliche Reaktionen auf das Umfeld sind Konzepte: durch persönliche Erfahrungen und damit verbundene Lernprozessen erworbene, psychisch-neuronale Strukturen, welche die Wahrnehmung und alle kognitiven Prozesse maßgeblich beeinflussen.
Im Integral Development werden konzeptuelle Strukturen unter dem Sammelbegriff INNERE KONZEPTE zusammengefasst.
Die menschliche Wahrnehmung und damit verbunden die Reaktionen auf das Umfeld, die Prozesse der Entscheidungsfindung und die Motivation werden in großem Maße von konzeptuellen Strukturen beeinflusst.
Bei Konzepten handelt es sich um dynamische, situativ wirksame Strukturen, die mental-emotional-physisch angelegt sind und sich aufgrund gemachter Erfahrung, d.h. im Verlauf von Lernprozessen, herausgebildet haben.
Genauer betrachtet finden in der menschlichen Psyche permanent Konzeptualisierungsprozesse statt, die mit der Verarbeitung und dem Verständnis von Erfahrungen aus der Interaktion mit dem Umfeld zu tun haben.
Besonders wirksam sind kognitiv und/oder emotional hoch bewertete Ereignisse, sowie Verständnis-und Lernprozesse, die mit dem Einwirken von Autoritäten (Eltern, Lehrer, Vorbilder, soziale Bezugspersonen, Lebenspartner) verbunden sind. Konzeptualisierung ist in diesem Sinne erfahrungs-& erlebnisbezogenes lernen.
Worum es im IDP Feld KONZEPTE geht
Damit sind wir bei dem Feld des IDP angelangt, das sich mit einem Gebiet der Psyche und des Neurosystems beschäftigt, das einen Großteil unserer Gedanken, Emotionen und Reaktionen auf das Umfeld bestimmt.
Konzeptuelle Strukturen überlagern Werte, Persönlichkeit und Selbst. Sie sind eine Art Software, die unsere Wahrnehmung und die Verarbeitung der aufgenommenen Informationen steuert.
Mit Kognition ist immer die Summe der kognitiven Prozesse innerhalb der Psyche gemeint, die im wesentlichen Wahrnehmung und Bewertung, Verarbeitung und Speicherung von Sinneseindrücken einschließen.
Der Konzeptualisierungsprozess
KONZEPTE sind im Grunde genommen das strukturierte, im zentralen und vegetativen Nervensystem gespeicherte Ergebnis aller individuellen Erfahrungen und Lernprozesse.
Lernen als Prozess ist danach die neuronale Genese konstruierter, konzeptueller Strukturen, mit deren Hilfe wir dann unser Umfeld wahrnehmen und die durch die Sinne aufgenommenen Informationen verarbeiten können.
Konzeptuelle Strukturen sind Abbilder oder Repräsentanten der Realität, nicht aber die Realität selbst. Die Bewusstheit über diesen Umstand ist in der Regel nicht vorhanden, so dass wir die Abbilder für die Realität selbst halten.
Genauer betrachtet finden Konzeptualisierungsprozesse in der menschlichen Psyche nicht nur in mehr oder weniger bewusst ausgeübten Lernprozessen, sondern permanent statt, da sie der Verarbeitung der Ergebnisse der Interaktion einer Person mit dem Umfeld folgen.
Drei Formen KONZEPTE mit unterschiedlicher Granularität
Konzepte sind intrapersonale Strukturen, die sich in Interaktion mit dem Umfeld (interpersonal) gebildet haben. Die Strukturen sind permanent, können sich aber durch neue Erfahrung und Lernen verändern.
In welchem Maße die Konzepte das Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen und wie aufwändig die notwendigen Lernprozesse sind, hängt sehr davon ab, wie granular- und wie komplex sie beschaffen sind.
In dieser Hinsicht lassen sich drei verschiedene Formen (Kategorien) konzeptioneller Strukturen klassifizieren:
• Kognitive Muster (Reaktanzmuster)
• Glaubenssätze
• Konstrukte
Ein großer Teil unserer kognitiven Prozesse - unseres Denkens und unserer Wahrnehmung beruht auf erfahrungsbasierten, kognitiven Mustern (Patterns/ Reaktanzmuster) - als erste Form.
Beispiel: Sich anstrengen und schnell sein um zu überleben. Dieses Muster führt bei einem Unternehmen dazu kontinuierlich Innovation zu treiben und keine Zeit dabei zu verlieren um schneller zu sein als der Wettbewerb.
Die zweite Form sind Glaubenssätze - konzeptuelle Strukturen, die sich durch logische Verknüpfungen auszeichnen und deren mentaler Abteil sich in konkreten „wenn-dann-weil Aussagen“ formulieren lässt. Beispiel: „Wenn ein Anbieter kontinuierlich seine Produkte verbessert, dann wird er wirtschaftlich erfolgreich sein, weil Kunden gern innovative, zeitgemäße Produkte kaufen.“
Konstrukte, die dritte Form, sind konzeptuelle Strukturen, die als Abbilder von komplexen Entitäten der Realität fungieren, indem sie ihnen bestimmte Rollen, Haltungen, Eigenschaften und Funktionen zuordnen.
Beispiele für Konstrukte sind: „ein Kunde“, „ein Vater“, „der Markt“ und auch „ein guter Kunde“, „ein schlechter Vater“, „ein stabiler Markt“.
Die Beispiele sollen deutlich machen, dass die einzelnen Formen der konzeptuellen Strukturen sich gegenseitig durchdringen und sich teilweise bedingen. So setzt der beschriebene Glaubenssatz u.a. auf dem Konstrukt „Kunde“ auf.
Wir haben innerhalb des IDP dafür drei Subfelder im Feld KONZEPTE gebildet. Die Subfelder Reaktanzmuster (Schemata), Glaubenssätze und Konstrukte beherbergen die strukturellen Merkmale und Funktionalität der jeweiligen Konzeptform, sowie die möglichen Entwicklungsmethoden, die sich für jede Form anwenden lassen.
Ressourcen KONZEPTE
development hub › Foren › Tool-Navigator › KONZEPTE
- Dieses Forum enthält 2 Themen, 2 Antworten, und wurde zuletzt aktualisiert am vor 5 Jahren, 1 Monat von Götz „GG“ Gottschalk.
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