Manchmal, wenn jemand an der Spitze eines Unternehmens, einer Organisation steht und eine schwierige Entscheidung in einer herausfordernden Situation zu treffen ist, bringe ich eine mir bekannte, sehr alte Weisheit in unser Gespräch ein:
Wenn der Sturm vorüber gegangen ist, was Stürme immer tun, dann zählt nur noch, was du gesagt und getan hast, als der Wind dir noch ins Gesicht geweht ist. Zu welchen Werten hast du gestanden? Für wen hast du dich eingesetzt? Welcher Wahrheit bist du gefolgt?
Wir haben unsere Bonuszahlung kassiert, weil der Vertrag das hergibt. Die Wirkung auf unsere Mitarbeiter, Kunden und Partner interessiert uns weniger, als der uns zustehende Vorteil.
Was wir tun, ist das gewöhnliche. Alle haben es erwartet.
Eine Zeit später wird sich niemand mehr für die Geschichte interessieren.
Uns selbst wird man einfach vergessen. So geht es den meisten Managern.
Oder:
Wir verzichten auf den Bonus in der Krise. Wir übernehmen uneingeschränkt die Verantwortung für die Vergangenheit, da uns die Zukunft wichtig ist. Wir wollen ein Zeichen setzen. Uns sind Vertrauen, Integrität und Solidarität wertvoller, als der persönliche Vorteil.
Es geschieht etwas ungewöhnliches. Niemand hat es so erwartet.
Die Menschen sprechen darüber, wollen mehr darüber wissen. Von unseren Gedanken, unseren Werten – von uns. Vielleicht wollen viele dann der Idee folgen, die durch uns in die Welt kam.
Man wird sich erinnern, die Geschichte lebt fort, gibt anderen Mut und Hoffnung. Auch wenn wir längst nicht mehr auf der Brücke und im Rampenlicht stehen.
Was würden wir tun, wenn wir viele Jahre später auf diese Zeit zurückschauen und die Chance hätten, uns noch einmal zu entscheiden, für etwas das wirklich zählt.
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.